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Tandem- und Tischtennisfieber

February 21, 2023

Um beim Schach in der Weltspitze spielen zu können, musst du fit sein – körperlich. Und so bedarf es gar nicht einmal eines Tischtennis-Turniers im Rahmenprogramm, um die Supergroßmeister in Düsseldorf beim Sport zu sehen. Nodirbek Abdusattorov nutzt den Fitnessraum sogar mehrmals täglich. Morgens trainiert er, abends ebenso. Auch Vincent Keymer, eigentlich Radfahrer, hat schon den einen oder anderen Kilometer auf dem Hotel-Laufband absolviert.

Bevor am schachfreien Rosenmontag Tischtennis-Workshop und -Wettbewerb auf dem Programm stand, galt es für Großmeister und Offizielle, sich mit lokalen Gebräuchen vertraut zu machen. Es war schließlich Rosenmontag: Mehr als 8000 Jecken zogen auf einer 2,5 Kilometer lange Strecke durch die Stadt, beschallt von 30 Blaskapellen. Mehr als eine halbe Million Menschen feierten am Rand der Strecke Karneval.

Levon Aronian beim Düsseldorfer Karneval
Dem Anlass angemessen: Levon Aronian beim Düsseldorfer Karneval. | Foto: Lennart Ootes

Für die 20-köpfige Karnevalsdelegation des WR Chess Masters waren auf Einladung des Oberbürgermeisters Logenplätze auf den Tribünen vor dem Rathaus reserviert. Optisch stach, wer sonst, Levon Aronian aus der Schachspielergruppe hervor. Mit einer veritablen Clownsnase hatte er seiner Optik einen dem Anlass entsprechenden Touch verliehen.

Das Tischtennistraining, angeleitet von Andreas Preuß vom Tischtennis-Bundesligisten Borussia Düsseldorf, fand unter den Spielern noch mehr Anklang als der Ausflug zum Karneval. Für Zuschauer produzierte es Bilder, die es so von einem Schachturnier der Weltklasse nie zuvor zu sehen gegeben hatte:

Während Boris Gelfand, ambitionierter Tischtennis-Amateur, darauf brannte mitzuspielen, fehlte ein anderer (ehemaliger) Supergroßmeister: Yasser Seirawan hatte noch im Livestream seine Schlagkraft betont, setzte aber dennoch aus. Ein Kratzen im Hals veranlasste den Livestream-Moderator, den Ruhetag für Ruhe zu nutzen, um für anstehende Sendungen fit zu sein.

Den meisten Spaß mit dem Zelluloidball hatten die vier Youngster. Gukesh, Praggnanandhaa, Vincent Keymer und Nodirbek Abdusattorov schmetterten einander noch Bälle um die Ohren, als Andreas Preuß längst gegangen war. Für Preuß beginnt jetzt die Vorbereitung auf das Champions-League-Finale, das seine Mannschaft am vergangenen Wochenende etwas überraschend erreicht hat.

Im Hyatt Regency wird in den kommenden Tagen wieder das Schachbrett im Mittelpunkt stehen – allerdings nicht nur die klassischen Partien, die darauf gespielt werden. Von Gastgeber Wadim Rosenstein angeheizt, geht das Tandem-Fieber um. Am Rande des Superturniers sollen schon Überlegungen laufen, wie sich Tandem zu einem Regulären Teil des Schachturnier-Zirkus machen lässt.

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