Rameshbabu
Praggnanandhaa

Den Anand im Namen

Exweltmeister Viswanathan Anand aus Chennai gilt zu Recht als Vater des indischen Schachbooms, als derjenige, der in seiner Heimat die ungebrochene Begeisterung für den Denksport ausgelöst hat. Und so war es nur konsequent, dass Praggnanandhaa (der den "anand" im Namen trägt) den Spitznamen "Zweiter Anand" verliehen bekam, als er beim Meisterturnier 2016 auf der Isle of Man erstmals für international großes Aufsehen sorgte. Elfjährig hatte er den arrivierten Großmeister Axel Bachmann mit leichter Hand vom Brett gefegt.

Auch seine Herkunft verbindet "Praggu", wie er daheim liebevoll genannt wird, mit dem großen indischen Vorkämpfer. Und mit seinem ein Jahr jüngeren Kollegen Gukesh, der ebenfalls in Düsseldorf mit von der Partie ist: Sie alle stammen aus Chennai, wo die Schule ihr Schach gefördert hat. Die Verbindung von Schule und Schach als Schulsport hat sich in Praggnanandhaas Heimat erst etabliert, als Anand dort zum Superstar wurde. Ohne diese Vorarbeit wären Blitzkarrieren wie die von Praggnanandhaa oder Gukesh nicht möglich gewesen.

Ein Schachbuch für Klein-Pragg

Praggnanandhaa wurde früh zum Weltreisenden in Sachen Schach, ein stets gut begleiteter und behüteter Reisender. Mutter Nagalakshmi war immer und ist weiterhin meistens an seiner Seite, außerdem seine vier Jahre ältere Schwester Vaishali, mit einem Elo von 2454 eine der besten Spielerinnen Indiens. Vaishali verdankt Praggnanandhaa hauptsächlich, dass er zum Schach gekommen ist. Als Kleinkind habe er sie oft beim Training gestört, sodass die Eltern beschlossen, auch dem kleinen Pragg ein Schachbuch in die Hand zu drücken.

Heute, 17-jährig, ist Praggnanandhaa einer der herausragenden Teenager im Weltschach, die sich anschicken, ganz oben anzuklopfen.