Uzbekistan
Der Furchtlose
Nodirbek Abdusattorov war noch keine 18 Jahre alt, da stand auf der rasant wachsenden Liste seiner Erfolge schon ein Sieg bei der Weltmeisterschaft im Schnellschach und eine Goldmedaille bei der Schacholympiade 2022, wo er das erste Brett der usbekischen Nationalmannschaft gehütet hatte. Klarer kann sich kaum abzeichnen, dass aus diesem Jugendlichen ein Supergroßmeister der Eliteklasse werden wird.
Dass Abdusattorov 2012 die U8-WM gewonnen hatte, war den Großmeistern Andrey Zhigalko und Rustam Khusnutdinov in einem Open 2013 nicht Warnung genug. Das Ergebnis: Der neunjährige Nodirbek besiegte die beiden Träger des höchsten Titels im Schach im Laufe eines Turniers. Und produzierte fortan Erfolgsmeldung um Erfolgsmeldung.
...darauf spezialisiert, seine Gegner langsam zu zerquetschen.
Schach-Autor John B. Henderson
Neben seinem Fleiß und seiner Hingabe zeichnet Abdusattorov seine Furchtlosigkeit aus. Auch wenn ihm heute immer öfter die ganz Großen des Schachs gegenübersitzen: Abdusattorov zieht unbeeindruckt sein Ding durch. Und das mit einer spielerischen Reife, die ungewöhnlich für sein junges Alter ist. Abdusattorovs Schach sei nicht von jugendlichem Ungestüm geprägt, schrieb der US-Autor John B. Henderson. "Stattdessen ist er darauf spezialisiert, seine Gegner langsam zu zerquetschen."
In seiner usbekischen Heimat ist der 18-Jährige schon ein Nationalheld. Nach Abdusattorovs Gewinn der Schnellschach-Weltmeisterschaft schenkte Präsident Shavkat Mirziyoyev dem usbekischen Schach-Schatz seine erste eigene Wohnung. Mit dem Schacholympia-Gold kam per Präsidialerlass noch eine Limousine der Mittelklasse dazu. Für Abdusattorov kein Anlass, sich zurückzulehnen: "Das ist erst der Anfang meiner Karriere."
