Das vom Düsseldorfer Unternehmen "WR Logistics" gesponserte Team "WR Chess" hat die erste Schnellschach-Mannschaftsweltmeisterschaft des Weltschachverbandes FIDE gewonnen. Mit 22:2 Punktenn distanzierte die Mannschaft von Bundestrainer Jan Gustafsson den Zweitplatzierten "Freedom" um zwei Punkte. Der dreitägige Zwölf-Runden-Wettbewerb in der Düsseldorfer Rheinterrasse war gespickt mit Weltklassespielern.
Die "FIDE World Rapid Team Championship" basiert auf einer Idee von Wadim Rosenstein, Gründer und CEO der WR Group und Schachnenthusiast. Rosenstein schwebte ein offener Mannschaftswettbewerb vor, bei dem Amateure Seite an Seite mit den besten Spielern der Welt agieren; eine Weltmeisterschaft, die auch ein Fest der internationalen Schachfamilie über Generationen und Spielstärken hinweg sein sollte.
Der Weltschachverband, Motto "gens una sumus" ("Wir sind eine Familie"), hat diese Idee aufgegriffen. Der neue Wettbewerb soll von nun an nach Möglichkeit regelmäßig ausgetragen werden. Die erste Ausgabe wurde vom 26. bis 28. August 2023 in Sechserteams gespielt, die jeweils mindestens eine Frau und einen Amateur mit einer Elo-Zahl von maximal 2000 einsetzen mussten.
36 Teams aus aller Welt mit mehr als 250 Spielerinnen und Spielern kämpften um den Titel und das Preisgeld von 250.000 Euro. Gemeinsam mit zahlreichen Amateuren und Talenten versammelte sich in Düsseldorf ein Who-is-Who des Schachs, um diese Weltmeisterschaft zu einem der stärksten Turniere jemals auf deutschem Boden zu machen. Unter den Teilnehmern waren unter anderem die Ex-Weltmeister(-innen) Viswanathan Anand, Vladimir Kramnik, Hou Yifan, Alexandra Kosteniuk und Mariya Muzychuk.
Im WR-Team besetzte Rosenstein selbst das U2000-Brett – und trug mit sechs Punkten aus zwölf Partien maßgeblich zum Titelgewinn bei. Das Damen-Brett teilten sich zwei ehemalige Weltmeisterinnen: Hou Yifan, die höchstbewertete Schachspielerin der Welt, und Alexandra Kosteniuk aus der Schweiz, aktuelle Nummer sieben der Weltrangliste.
Die vier offenen Bretter von WR waren mit Top-Großmeistern besetzt, darunter die deutsche Nummer eins Vincent Keymer, der zweimalige Weltmeisterschafts-Herausforderer Ian Nepomniachtchi oder der frischgebackene Weltmeisterschaftskandidat Praggnanandhaa (18), eine der großen Hoffnungen der Schachnation Indien. Als Leistungsträger seiner Mannschaft erzielte "Pragg" fantastische 6,5 Punkte aus 7 Partien. Mit dem Gewinn eines Weltmeistertitels nach Deutschland setzt das Team "WR Chess" eine Tradition fort, die 1894 Emanuel Lasker begründet hat.
Den Sonderpreis für die beste Partie eines Nachwuchsspielers gewann der elfjährige Hesse Christian Glöckler, eines der großen Talente des deutschen Schachs, Nummer fünf der Welt in seiner Altersklasse. Rosenstein überreichte Glöckler den "Rainer-Niermann-Cup" für seinen Sieg über den südafrikanischen Großmeister Kenny Solomon.